Churer Modell
Wie können wir eine Lernumgebung schaffen, in der Kinder noch besser, entspannter und
gesünder lernen? Was brauchen unsere Kinder, um sich gut konzentrieren zu können? Wie
können Kinder noch selbstbestimmter lernen? Was können wir tun, damit unsere Schülerin-
nen und Schüler noch glücklicher und motivierter sind? Antworten auf all diese Fragen fan-
den wir im Churer Modell, welches wir seit diesem Schuljahr in vielen Klassen der Josef-
schule auf den Weg bringen möchten. In der jetzigen 3a (Krabben-Klasse) wurde in den
letzten Monaten des vergangenen Schuljahres eine Klassenraumgestaltung nach dem Chu-
rer Modell erprobt:
Die Anzahl der Tische wird reduziert, sodass nicht mehr jedes Kind seinen festen Platz im
Klassenzimmer hat. So entsteht deutlich mehr Raum, der flexibel genutzt werden kann. Die
klassischen Tische werden durch viele alternative Arbeitsplätze ergänzt.
In der Praxis läuft der Unterricht wie folgt ab:
Im Sitzkreis auf Bänken werden zunächst die Unterrichtsinhalte erläutert und Klassenge-
spräche geführt. Anschließend zu Beginn der Arbeitsphase können die Kinder aussuchen wo
sie arbeiten möchten. Zur Verfügung stehen die verbliebenen Tische und Stühle, sie können
aber auch alleine in „Lernbüros“ oder auf einer Matte sitzend oder an einem Stehpult arbei-
ten. Es gibt eine Vielzahl an Angeboten. So können die Kinder mehr Einfluss beim Lernen
übernehmen und eigenverantwortlich agieren. Sie suchen sich in Arbeitsphasen dann einen
Platz, der zu ihren Bedürfnissen passt. Außerdem werden sowohl Körperhaltung als auch
Konzentration dadurch positiv beeinflusst.
Verkürzt lässt sich die Veränderung wie folgt zusammenfassen: Es gibt keine festen Plätze
mehr. Die Kinder entscheiden jeden Tag neu, wo sie arbeiten.
Diese Art der Klassenraumgestaltung hat sich sehr schnell in der Krabben-Klasse bewährt.
Die Kinder arbeiteten motivierter und ruhiger, da ihnen mehr Verantwortung für den eige-
nen Lernprozess übertragen wird.
Nachdem unsere Lehrpersonen die Möglichkeit hatten den Unterricht in der Krabben-Klasse
zu besuchen, hat die Lehrerkonferenz entschieden, in allen Ganztagsklassen und in den
Jahrgängen 1 und 2 diese Klassenraumgestaltung umzusetzen. Das umfasst die Klassen 1a,
1b, 1c, 2a, 2b, 2c, 3a und 4a. Aber auch die anderen Klassen werden zukünftig weitere Ar-
beitsplätze anbieten. Doch die Kinder werden dort weiterhin ihre eigenen Plätze behalten.
Zu Beginn des Schuljahres werden wir das neue Modell intensiv mit den Kindern bespre-
chen, Regeln aufstellen und es regelmäßig reflektieren. Natürlich ergeben sich durch ein
neues Konzept auch neue Abläufe und Strukturen, die eingeübt werden müssen. Heute ha-
ben die Lehrerinnen den Kindern in den betreffenden Klassen das neue Konzept erläutert
und bereits gemeinsam umgesetzt. Die Kinder fanden es sehr spannend, auch die Umset-
zung hat bereits gut geklappt.
Weitere Infos dazu finden Sie im Video auf unserer Startseite.